Die Universität Freiburg zeichnet Maria Asplund mit dem Bertha-Ottenstein-Preis 2020 aus
Die Elektrotechnikerin und Biomaterialforscherin Dr. Maria Asplund vom Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) erhält den Bertha-Ottenstein-Preis 2020. Mit der Auszeichnung würdigt die Universität Freiburg besondere Initiativen in der Frauenförderung und Gleichstellungsarbeit sowie hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Gender- und Diversity-Forschung. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Asplund will mit ihrem Engagement auf die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Wissenschaftsbetrieb hinweisen und Wege zum Umdenken aufzeigen. Dabei nimmt sie so genannte Bias, also unbewusste Voreingenommenheit, in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – in den Blick. 2018 hat sie bei der Tagung „Gordon Conference on Neuroelectronic Interfaces“ ein Anti-Bias-Seminar veranstaltet und den darauf aufbauenden Artikel „Advancing Science: How Bias Holds Us Back“ im Fachjournal „Neuron“ veröffentlicht. In dieser Publikation gibt sie einen Überblick über bisherige Studienergebnisse und entwickelt Lösungsstrategien. Wichtig sei, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst anerkennen, wie Bias wirken: Menschen verzerrten durch ihre über die Jahre entwickelten Sichtweisen die Wirklichkeit – und daraus resultieren negative Folgen für die Forschung in homogen zusammengesetzten Arbeitsgruppen. Ein wesentlicher nächster Schritt sei daher, Vielfalt zu fördern und in gemischten Teams zu forschen. Ihren Einsatz für Gleichstellung in den MINT-Fächern will Asplund fortsetzen und dazu unter anderem renommierte Referentinnen und Referenten aus aller Welt an die Universität Freiburg einladen. Auch das Bertha-Ottenstein-Preisgeld möchte sie zu diesem Zweck nutzen.
Maria Asplund entwickelt am IMTEK und im Cluster BrainLinks-BrainTools unter anderem Elektroden und Sensoren für Gehirn-Maschine-Schnittstellen. Für ihre Forschung an einem besonderen Polymer, das die Wundheilung beschleunigen soll, hat sie 2017 einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten.
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