20 Jahre SAMMLUNG VERBUND

28 Feb

Die renommierte Wiener SAMMLUNG VERBUND wurde 2004 vom österreichischen
Energieunternehmen VERBUND gegründet und umfasst rund tausend Werke von
zweihundert Künstler:innen

Die Ausstellung ist bis 5. Mai 2024 in der ALBERTINA zu sehen

Die ALBERTINA präsentiert, die Jubiläumsausstellung der renommierten SAMMLUNG
VERBUND anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens. Die Firmensammlung wurde 2004 vom
österreichischen Energieunternehmen VERBUND gegründet und umfasst rund 1.000 Werke
von 200 Künstler:innen. Die 15 veröffentlichten Publikationen der Sammlung förderten
maßgeblich die Karriere einiger Künstlerinnen. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Neuankäufe,
welche erstmals in Österreich zu sehen sind.

https://www.albertina.at/presse/ausstellungen/20-jahre-sammlung-verbund/


Den Auftakt machen jene Künstlerinnen, deren Werke entsprechend der Maxime ‚Tiefe statt
Breite‘ monographisch in die Tiefe gesammelt wurden, wie Cindy Sherman, Francesca
Woodman, Birgit Jürgenssen und Renate Bertlmann. Cindy Sherman wird begleitet von
Zeitgenossinnen wie Martha Wilson und jüngeren Positionen wie Aneta Grzeszykowska, die
Shermans berühmte
Untitled Film Stills in Farbe nachstellte. Es folgen Werke aus der
Feministischen Avantgarde der 1970er-Jahre. Diesen Pionierinnen gelingt es erstmals in der
Geschichte der Kunst ein völlig neues ‚Bild der Frau‘ zu schaffen. Der weibliche Körper löst
sich aus einem jahrhundertalten Objektstatus und tritt als Subjekt, als Akteur auf.
Den Begriff ‚Feministische Avantgarde‘ prägte Gründungsdirektorin Gabriele Schor im Jahre
2007, um die Pionierleistung dieser Künstlerinnen zu würdigen und positionierte sie mit einer
zehnjährigen europäischen Ausstellungstour erfolgreich im kunsthistorischen Kanon. Durch
diese inhaltliche Vertiefung gelang es Schor ein Alleinstellungsmerkmal für die SAMMLUNG
VERBUND aufzubauen.
Vor dem Hintergrund der Verräumlichung der Kunst in den 1970er-Jahren widmet sich ein
weiterer Bereich jenen Werken, die sich mit der konzeptuellen, poetischen und
psychologischen Wahrnehmung von Räumen und Orten auseinandersetzen. Gordon Matta-

Clark zersägt ein Haus in zwei Teile, neigt eine Hälfte um einige Grade und schafft so seine
‚Anarchitecture‘ als Kritik an der konventionellen Architektur.
David Wojnarowicz verknüpft auf poetische Weise sein Leben in New York mit jenem des
französischen Dichters Arthur Rimbaud. Und Ernesto Neto schafft in Anlehnung an Sigmund
Freuds Traumdeutung einen psychologisch aufgeladenen Raum, in dem eine Puppe im
Schaukelstuhl weilt und mit einem Über-Ich außerhalb des Käfigs geheimnisvoll verbunden
ist.
Die Jubiläumsausstellung präsentiert Neuerwerbungen im Kontext von ‚Gender, Identity &
Diversity‘, die noch nie in Österreich zu sehen waren: KünstlerInnen erschaffen Räume der
Erinnerung, wie die in Südafrika geborene Lebohang Kganye, die sich mit Fotomontagen mit
der Beziehung zu ihrer verstorbenen Mutter auseinandersetzt. Ausgehend von der
koreanischen Diaspora geht er Spuren seiner Vorfahren mit analogen sowie KI-Fotografien
nach. Mit ihren großformatigen Collagen entwirft die norwegisch-nigerianische Künstlerin
Frida Orupabo Szenen, die Kolonialgeschichte, Sklaverei, Rassismus und Sexismus
thematisieren. Zanele Muholi identifiziert sich als nichtbinär und tritt aktiv für die
LGBTQIA+-Rechte in Südafrika ein. Muholis inszenierte Selbstportraits kritisieren den
eurozentristischen Blick auf den Schwarzen Körper. Sin Wai Kin dekonstruiert und
rekonstruiert soziale Narrative und verkörpert mit dem Video
It‘s Always You vier nichtbinäre
Identitäten einer fiktiven Boygroup.
Werke der folgenden Künstler:innen werden ausgestellt:
Renate Bertlmann, Barbara Bloom, Marcella Campagnano, Veronika Dreier, Renate
Eisenegger, VALIE EXPORT, Gerda Fassel, Simon Fujiwara, Simryn Gill, Nan Goldin, Aneta
Grzeszykowska, Suzy Lake, Lebohang Kganye, Anne Marie Jehle, Birgit Jürgenssen, Kirsten
Justessen, Sin Wai Kin, Joachim Koester, Auguste Kronheim, Brigitte Lang, Louise Lawler,
Angelika Loderer, Karin Mack, Gordon Matta-Clark, Anita Münz, Zanele Muholi, Ernesto
Neto, ORLAN, Gabriel Orozco, Frida Orupabo, Florentina Pakosta, Margot Pilz, Ingeborg G
Pluhar, Elodie Pong, Ulrike Rosenbach, Tomoko Sawada, Senga Nengudi, Elaine Shemilt,
Cindy Sherman, Lorna Simpson, Penny Slinger, Annegret Soltau, Sophie Thun, Alexander
Ugay, Jeff Wall, Gillian Wearing, Carrie Mae Weems, Hannah Wilke, Martha Wilson, David
Wojnarowicz, Francesca Woodman, Nil Yalter.