Am 01. April 2015 hat Prof. Dr. Ursula Müller-Werdan die W3-Professur für Geriatrie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin übernommen. Neben der Professur mit dem Schwerpunkt Altersmedizin leitet die 53-jährige Medizinerin das Evangelische Geriatriezentrum Berlin (EGZB), eine Einrichtung der universitären Geriatrie der Charité in Trägerschaft des Evangelischen Johannesstifts. Müller-Werdan löst damit Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen ab, die sich nach ihrer Pensionierung weiter im Bereich der Forschung an der Charité engagieren wird.
Altersmedizinisches Wissen auch in akutmedizinische und andere klinische Bereiche hineinzutragen, ist ein zentrales Anliegen von Prof. Ursula Müller-Werdan: »Der Anteil betagter Menschen, die in allen Fachbereichen behandelt werden, ist inzwischen sehr hoch. Geriatrische Aspekte werden dabei von immer größerer Bedeutung. Aufgrund der breiten Kompetenz bietet die Charité ein ideales Arbeits- und Forschungsumfeld.« Neben der Behandlung von Krankheiten liegen ihr Krankheitsvermeidung und Prävention besonders am Herzen.
Die Forschungsschwerpunkte der Wissenschaftlerin bilden molekulare Mechanismen von entzündlichen Herzerkrankungen und Herzalterungsprozesse. Ebenso gilt ihr Interesse der Frage, wie sich Organalterung verzögern lässt und Alterskrankheiten vorgebeugt werden kann. Forschungen im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) 598 »Herzerkrankungen im Alter – Molekulare Mechanismen und therapeutische Einflussnahme« gehören unter anderem zu ihrem Repertoire.
Als Nachfolgerin von Prof. Elisabeth Steinhagen-Thiessen übernimmt Müller-Werdan die Leitung der Forschungsgruppe Geriatrie an der Charité und die Ärztliche Leitung des Evangelischen Geriatriezentrums (EGZB), das über einen Kooperationsvertrag eng mit der Charité verbunden ist. Ursula Müller-Werdan: »Das Evangelische Geriatriezentrum Berlin zeigt als ein Leuchtturm der klinischen Geriatrie die Vereinbarkeit des humanitären Auftrags des Fachs mit höchstem Niveau in Patientenversorgung und klinischer Forschung.«
Prof. Ursula Müller-Werdan ist in Süddeutschland aufgewachsen. Ihr Medizinstudium absolvierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, mit Aufenthalten an der Oxford Medical School und der Harvard Medical School. Seit 1996 ist sie an der Universitätsklinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg aktiv gewesen, seit 2006 auch als Mitglied des Aufsichtsrates. An der Charité will die Internistin und Fachärztin für Kardiologie, Intensivmedizin und Geriatrie unter anderem Forschungen zur Bedeutung von Entzündungen für den biologischen Alterungsprozess des Herzens und anderer innerer Organe voranbringen.