Auszüge der Ergebnisse der Studie „Transitions and Old Age Potential“ (TOP) von 2013 bis 201
Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er-Jahre, die sogenannten Babyboomer, werden in den kommenden Jahren ins Rentenalter eintreten.
Konkret bedeutet dies, dass im Zeitraum zwischen den Jahren 2020 bis 2035 jedes Jahr zwischen 1,0 und 1,4 Millionen Menschen in den Ruhestand gehen werden. In Folge dessen kommt es zu einer Verschiebung des Altersaufbaus der Bevölkerung in Deutschland: Die Anzahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter geht – auch im Falle einer in naher Zukunft moderat steigenden Geburtenrate und dauerhaft
hohen Zuwanderung – zurück und die Zahl der Menschen im Rentenalter steigt. Die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes geht davon aus, dass der Altenquotient, also das Verhältnis der Personen im Rentenalter zu den Personen im Erwerbsalter, bis zum Ende der 2030er Jahre im Vergleich zu 2018 stark ansteigen wird. Rund zwei Menschen im erwerbsfähigen Alter werden
dann auf eine Person im Rentenalter kommen.
Wie gestaltet die Generation 60plus den Übergang in die Rente? Was planen ältere Menschen für ihre Zeit nach dem Erwerbsleben? Die Studie „Transitions and Old Age Potential“ (TOP) hat das Leben von Menschen der Jahrgänge 1942 bis 1958 in den Mittelpunkt gestellt und nun die Ergebnisse aus sechs Jahren Forschung veröffentlicht.
In der Studie geht es um die Einstellungen, Absichten und Motive älterer Menschen beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Über 5.000 Personen wurden interviewt, und zwar dreimal innerhalb eines Zeitraums von sechs Jahren (Panelstudie). In der letzten Befragung von 2019 wurden zur Einschätzung des partnerschaftlichen Entscheidungsverhaltens zudem die jeweiligen Partnerinnen und Partner einbezogen. Die Datenbasis dieser Studie bietet eine wissenschaftliche Grundlage, um die Hintergründe zum Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand besser verstehen zu können.
Immer mehr Menschen erreichen das Rentenalter
Gegenwärtig leben in Deutschland rund 17 Millionen Menschen, die älter als 66 Jahre sind. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Zahl dieser Menschen in den kommenden Jahren weiter ansteigen: Mit der geburtenstarken Generation der Babyboomer, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurde, werden in naher Zukunft jährlich mehr als eine Million Menschen das Ruhestandsalter erreichen.
Eintrittsalter in den Ruhestand ist angestiegen
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Die Übergangsphase wird im Jahr 2030 mit dem Geburtsjahrgang 1964 abgeschlossen sein. Die längere Erwerbstätigkeit anstelle von Frühverrentungen, wie sie noch in den 1990er Jahren verbreitet waren, hat schon jetzt zu einem spürbaren Anstieg des durchschnittlichen Renteneintrittsalters geführt. 1970 lag das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei Männern noch bei 65,2 Jahren, ehe es bis zur Jahrhundertwende auf 62,2 Jahre sank. Mittlerweile ist der Wert wieder auf 64,0 Jahre angestiegen. Bei den Frauen war das Ausgangsniveau in den 1970er Jahren deutlich niedriger als bei den Männern (63,3 Jahre); heute liegt das durchschnittliche Zugangsalter in die Altersrente mit 64,1 Jahren leicht über dem der Männer.
Dauer des Rentenbezugs hat sich kontinuierlich erhöht
Über die letzten Jahrzehnte hinweg hat sich die Bezugsdauer der Rente kontinuierlich erhöht. Alleine seit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren stieg sie um knapp 5 Jahre an, wobei es erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Bei Frauen kletterte der durchschnittliche Rentenbezug von 17,2 auf nunmehr 21,8 Jahre, bei Männern stieg sie im gleichen Zeitraum von 13,9 auf 18,1 an. Da die meisten Versichertenrenten bis zum Lebensende gezahlt werden, gilt die Zunahme der Lebenserwartung als entscheidende Ursache für den Anstieg der Rentenbezugsdauer. Allerdings spielt auch das Eintrittsalter in den Ruhestand eine wichtige Rolle. So ist der starke Anstieg der Bezugsdauer teilweise darauf zurückzuführen, dass viele Menschen schon vor der gesetzlichen Regelaltersgrenze in den Ruhestand gegangen sind.