Auf Kreuzfahrt in die Klimakrise

24 Aug

Die meisten Kreuzfahrtschiffe sind nach wie vor Dreckschleudern

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Von 19 im Rahmen des diesjährigen Kreuzfahrtranking des Naturtschutzbund Deutschlands (NABU) befragten Reedereien hat keine mehr als 50 Prozent der möglichen Punkte hinsichtlich der Umsetzung und Planung von Klimaschutzmaßnahmen bis 2030 erreicht. Spitzenreiter ist Hurtigruten Norway mit 8,5 von 17 Punkten. Wie unsere Grafik zeigt, schneidet eine Reederei besonders schlecht ab.

Egal ob die Einstellung von Schwerölnutzung, die Etablierung einer firmeneigenen Klimastrategie oder der Einsatz von Landstrom oder Rußpartikelfiltern: Die britische Kreuzfahrtlinie Marella Cruises, eine Tochter der TUI Group, erfüllt keines der elf vom NABU aufgestellten Kriterien für Klimaschutz. Die Konzernmutter schneidet mit TUI Cruises deutlich besser ab und erreicht sieben von 17 Punkten. Insgesamt erfüllen 13 von 19 Kreuzschifffahrtslinien weniger als ein Drittel der veranschlagten Kriterien.

Neben Flugreisen gehören Kreuzfahrten zu den klimaschädlichsten Urlaubsvarianten. Laut Angaben des Umweltbundesamts werden auf einer siebentägigen Schiffsreise beispielsweise rund 1,9 Tonnen CO2-Äquivalent pro an Bord befindlicher Person ausgestoßen. NDR-Berechnungen zeigen zudem, dass ein Kreuzfahrtschiff bei zehnstündiger Liegezeit im Schnitt 45.000 Kilowattstunden verbraucht, mehr als ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt in einem Jahr.

Von Florian Zandt, 24.08.2022