Deutsches Theater Berlin, 04.05.16
Am Deutschen Theater spielt „Die Affäre Rue de Lourcine“ von Eugène Labiche in der Schumannstrasse Berlin.
Die Affäre Rue de Lourcine
In den Kammerspielen, wo Karin Henkel die Groteske aus dem Paris des „Fin de Siècle“ inszeniert hat, kommt der Zuschauer in dem dargebotenen Verwirrspiel kaum noch zurecht.
Zu heftig sind die Erinnerungsnöte, Identitätskonfusionen und Wahrnehmungsstörungen der beiden Protagonisten Lenglumé und Mistingue, die sich nach einem Ehemaligentreffen in einem Bett wiederfinden, ohne zu ahnen, dass sie offenbar in Volltrunkenheit einen Mord begangen haben sollen.
Gewürzt mit einer gehörigen Portion Situationskomik und Slapstick vollziehen die beiden Hauptdarsteller Michael Goldberg als Lenglumé und Felix Goeser als Mistingue einen veritablen Parforce-Ritt, der kontrapunktiert wird durch die penetrant hartnäckig nervende Anita Vulesica in der Rolle von Lenglumés Frau Norine.
Die Regisseurin setzt dem Ganzen noch die Krone auf, indem sie die Rolle des Dienstmädchens Justine von einer Frau und 2 Männern spielen lässt.
Dadurch und durch das begeisternde, lustvolle Spielen der Akteure und Aktricen auf der Bühne wird Realität und Fiktion bis an den Rand des Wahnsinns miteinander verwoben.
Die Surrealität des Geschehens erinnert an die Machenschaften so mancher Manager, die jegliche Verantwortung für die Auswirkungen ihres Handelns auf andere vermissen lassen.
Middelhoff & Co lassen grüßen – zum Teil aus den Chefetagen, zum Teil aus dem Knast.
Wechselstube
Vor dem Haus proben Flüchtlinge, Schauspieler und Passanten das Stück „Wechselstube“. Nächste Vorstellung am 12. Mai 2016, 19:00 Uhr.
Ein Projekt im Rahmen der Berlin Mondiale. Zusammenarbeit mit Geflüchteten in den Künsten.
Berlin Mondiale bringt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchthintergrund und Berliner Akteur_innen aus Kunst und Kultur und damit Künste und Kulturen aus aller Welt zusammen.
In Zusammenarbeit mit dem Übergangswohnheim Trachenbergring und den Deutschkursen am DT.